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Diplomatische Lehren 12: Tipps für Diplomaten und Botschafter

These, however, are parsimonious days… The telegraph has made a difference in the position of Ambassadors. When men can and do receive instructions hourly about the smallest details, and, indeed, ask for them as if anxious to escape responsibility, it is easy to conceive that the Foreign Office will not again insist on the Treasury behaving with boundless liberality. 

So berichtete „The Times“ über die Debatte zum Wiederaufbau von Pera House, der Britischen Botschaft in Istanbul, nach dem Brand 1870.

Diplomatie ist seit Jahrhunderten im Wandel begriffen. Wer braucht schon Diplomaten, wenn es Telegramme/Fernseher/das Internet gibt? Als 1993 in Moskau der Putsch die Stadt erschütterte, schauten wir uns die Live-Bilder auf CNN an, um auf dem Laufenden zu bleiben.

Wie in den meisten Berufen geht es bei Diplomatie darum, die bestmöglichen Entscheidungen auf Grundlage des bestmöglichen Verständnisses der Themen zu treffen. Es werden sich Prioritäten ergeben. Aber dass es Diplomatinnen und Diplomaten braucht, die Länder, multilaterale Organisationen und die Menschen dahinter verstehen, wird sich nie ändern.

Tipps für den Diplomatenjob? Aller guten Dinge sind drei.

  1. Sei Experte, ob in Sprachen, Kulturen, Geografie oder in anderen Bereichen, z. B. Wirtschaft.
  2. Sei weise. Sehe es als deine Kernaufgabe, Menschen kennenzulernen, sie zu verstehen und Beziehungen aufzubauen, die etwas bewirken können.
  3. Sei vorausschauend. Denke nach und diskutiere, bevor du Entscheidungen triffst. Das Tempo der sozialen Medien macht das nicht leicht. Aber Talleyrand hatte Recht, als er sagte: ‘pas trop de zèle’.

Wie wird man ein guter Botschafter?

  1. Es ist ein einzigartiges Privileg. Menschen zollen dir Anerkennung, weil du auf den Schultern von Riesen stehst. Werde dem gerecht.
  2. Deine Aufgabe ist es, eine Meinung zu deinem Land oder deinem Verantwortungsbereich zu haben. Mache deine Sache gut indem du ein guter Diplomat bist (siehe oben).
  3. Finde heraus, was dich am meisten fasziniert und konzentriere dich darauf. Du bist am besten, wenn du das tust, was dir Spaß macht.

Wie geht es weiter? Ich trete im September 2021 in den Ruhestand. Wie diese Blogeinträge hoffentlich verdeutlicht haben, war ich mit einer außerordentlich abwechslungsreichen und herausfordernden Karriere gesegnet. Ich habe gemischte Gefühle, wenn ich beispielsweise daran denke, die First 15 Minutes Crisis Leader Checklist aus meiner Brieftasche auszusortieren, die es sich dort – wenn auch allzu oft zu Rate gezogen – in den letzten 13 Jahren gemütlich gemacht hat. Du willst wissen, welche drei Dinge ich am meisten vermissen werde? Frag mich.

Ich habe (noch) nicht vor, meine Karriere an den Nagel zu hängen; lieber möchte ich meinen Hut in einen neuen Ring werfen und meiner schriftstellerischen Arbeit nachgehen. Hier kannst du mehr darüber erfahren und Kontakt mit mir aufnehmen. Melde dich gern für den Newsletter an.

Hunderte von Blogeinträgen

Ich hoffe, dass die Leser und Leserinnen diese Reihe der „Diplomatischen Lehren“ unterhaltsam und hilfreich fanden. Hier ist eine Zusammenfassung:

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– Diplomatische Lehren 1: Die Anfänge, 1979-83: Ziehe keine voreiligen Schlüsse (Glamourös wirkende Arbeit ist nicht unbedingt die interessanteste)

– Diplomatische Lehren 2: Wien, 1983-87: Fremdsprachen verändern alles (Fremdsprachen zu können kann deine Karriere verändern)

– Diplomatische Lehren 3: London, 1987-91: Bewirb dich um den schwierigsten Job (Er wird dich lehren, was du kannst, und du wirst herausragende Kollegen kennenlernen)

– Diplomatische Lehren 4: Moskau, 1991-95: Mach dir einen Plan und halt dich nicht daran (Man kann nicht alles planen – auch Familie nicht)

– Diplomatische Lehren 5: Hong Kong, 1995-98: Bewirke etwas! (Berufe, mit denen man in der echten Welt etwas bewirken kann, sind bereichernd)

– Diplomatische Lehren 6: Berlin, 1998-2002: Pendel

– Diplomatische Lehren 7: Elternschaft, 2002-6: Arbeit ist nicht alles (Die besten vier Jahres meines Arbeitslebens)

 Diplomatische Lehren 8: Überseegebiete, 2006-8: Übernimm Verantwortung (Verantwortung zu übernehmen macht Angst aber lohnt sich)

 Diplomatische Lehren 9: Kiew, 2008-12: Bau dir eine Marke auf (Finde heraus, was du am besten kannst und was dir am meisten Spaß macht und versuche beides zu verbinden)

– Diplomatische Lehren 10: Istanbul, 2012-16: Tauche ein (Tauche ein in ein Land und seine Kultur)

Diplomatische Lehren 11: Wien, 2016-21: Gib etwas zurück (Menschen zu helfen macht glücklich).

Diplomatische Lehren 12: Tipps für Diplomaten und Botschafter (dieser Blogeintrag!)

Bis jetzt sind hunderte meiner Blogeinträge seit 2019, von Urlaub in Tschernobyl bis #reasonstolikeIstanbul, noch immer online verfügbar.

Vielen Dank fürs Lesen.

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