Gibt es 2550 Gründe, warum Sie Gmünd in Kärnten besuchen sollten? Nein. Es gibt 2551.
Nachdem ich 1979 meine erste Stelle im britischen Umweltministerium angetreten hatte, ging ich jede Woche einmal in der Mittagspause mit einem Freund/einer Freundin in die Tate Gallery (die jetzige Tate Britain) an der Bankside. Eine faszinierende Entdeckung waren die Werke meines Namensvetters Joseph Mallord William Turner.
Turner war ein revolutionärer Künstler. Für mich sind seine großartigen Werke Vorboten des Impressionismus, der sich kurz nach seinem Tod 1851 herausbildete. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, im Mai eine Turner-Ausstellung in der Kleinstadt Gmünd in den Kärntner Bergen eröffnen zu dürfen.
Gmünd liegt vier Fahrstunden von Wien entfernt, aber die Reise lohnt sich. Der malerische im 13. Jahrhundert gegründete Ort entwickelte sich in den letzten 30 Jahren zu einer „Künstlerstadt“ mit einem reichen Kulturangebot – in diesem Jahr gibt es auch zwei britische „Artists in Residence“. Ich war begeistert von der Gebirgskulisse, dem hübschen Stadtzentrum und der freundlichen, kunstbesessenen Bevölkerung, die laut Wikipedia 2.550 Einwohner zählt.
Die Ausstellung, die noch bis 29. September läuft und in einem Turm über dem Stadttor präsentiert wird, umfasst eine Auswahl an unschätzbaren Aquarellen und Radierungen. Ich empfehle Ihnen einen Besuch in Gmünd, wo Sie sich neben der Ausstellung auch die vielen anderen Attraktionen ansehen sollten.
Wenn Sie eine Reise nach Gmünd nicht einrichten können, empfehle ich Ihnen die Tate Britain in London: Viele berühmte Bilder sind nach einer großen internationalen Tournee 2016 wieder dorthin zurückgekehrt.
Gmünd und London. Schön, sie in einem Atemzug zu erwähnen.