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Das weltweit fünftgrößte Verbrechen

Politiker aus aller Welt kamen letzte Woche auf Einladung der britischen Regierung nach Großbritannien. Sie trafen sich in London, um im Kampf gegen den illegalen Handel mit wildlebenden Tieren und Pflanzen Verpflichtungen einzugehen.

Der illegale Wildtierhandel erreicht nicht nur gewaltige Ausmaße – er ist das weltweit fünftgrößte grenzüberschreitende organisierte Verbrechen –, sondern er hat auch unabsehbare Folgen für bedrohte Arten in aller Welt. Einmal verschwunden, werden sie nicht zurückkehren.

Deshalb ist eine wirksamere Reaktion seitens der Strafverfolgungsbehörden eine der vier Säulen der Londoner Erklärung von 2014, als Großbritannien diese Konferenz zum letzten Mal ausrichtete.

Nach britischer Überzeugung lässt sich dieses entsetzliche Verbrechen am effektivsten durch ein koordiniertes, systematisches Vorgehen in den Griff bekommen. Eine wichtige Rolle spielt daher das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), das seinen Sitz hier in Wien hat.

Das UNODC ist Hüter der UN-Konvention gegen die grenzüberschreitende  organisierte Kriminalität (UNTOC) und der UN-Konvention gegen Korruption. Außerdem hat es eine Funktion als Partner im Internationalen Konsortium zur Bekämpfung von Straftaten im Zusammenhang mit wildlebenden Tieren und Pflanzen (ICCWC), sowohl durch das Global Programme for Combating Wildlife and Forest Crime, wie auch als Autor des World Wildlife Crime Report. Großbritannien finanzierte die erste Ausgabe dieses Berichts und finanziert auch die zweite, die 2019 erscheinen soll.

Ein zentrales Thema der Konferenz war die Frage, wie die illegalen Finanzströme im Umfeld dieses Verbrechens ausgetrocknet werden können. Dies ist wichtig für die Bekämpfung der Korruption, die den Handel ermöglicht. Nach Auffassung Großbritanniens sind die Ermittlungstechniken zur Aufdeckung von Finanzdelikten noch nicht ausreichend genutzt worden. Das UNODC verfügt hier über ein immenses Knowhow.

Deshalb hat Großbritannien ein weiteres Hilfspaket angekündigt. Mit Investitionen in Höhe von £3,5 Mio. wollen wir illegale Finanzströme im Zusammenhang mit dem illegalen Wildtierhandel eindämmen.

Das Projekt umfasst den Ausbau der Erkenntnisse über die Täter des illegalen Wildtierhandels, die Entwicklung und Durchführung von Schulungen für Finanzermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden, ein Mentoring für Ermittler, die an realen Fällen arbeiten, und letztendlich eine Stärkung der Fähigkeit der unterstützten Institutionen, das Verbrechen auf lange Sicht zu bekämpfen. Umgesetzt wird das Projekt vom UNODC hier in Wien und vom Egmont Centre of Excellence for Financial Investigation Units (ECOFEL) .

Ich freue mich, dass Großbritannien und das UNODC auf diese Weise zusammenarbeiten, damit sich illegaler Wildtierhandel nicht auszahlt, und dass wir hiermit einen Beitrag zum Schutz bedrohter Arten weltweit leisten können.

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