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Chris Bradley

Chris Bradley

Science and Innovation Network, Regional Director for Europe, Russia and Turkey

Guest blogger for FCDO Editorial

7th March 2018

Frauen in der Wissenschaft: Beispiele britisch-deutscher Forschungszusammenarbeit

Heute, am 8. März, begehen wir den Weltfrauentag, und morgen, am 9. März, beginnt die britische Wissenschaftswoche. Anlass für uns, heute zwei Frauen vorzustellen, die sich für den Beruf als Wissenschaftlerin entschieden haben.

Laut den Zahlen des UNESCO-Instituts für Statistik liegt der Anteil von Frauen an den in der Forschung tätigen Personen weltweit bei weniger als 30 Prozent. Deshalb freuen wir uns besonders, heute zwei Wissenschaftlerinnen vorstellen zu können, die sich bereit erklärt haben, uns ein wenig über ihre Arbeit und die Erfahrungen zu erzählen, die sie als Frauen in hohen Positionen im Wissenschaftsbetrieb gemacht haben. Eine britische Wissenschaftlerin, die in Deutschland arbeitet, und eine Deutsche, die in Großbritannien forscht – ein hervorragendes Beispiel für die Stärke unserer Verbindungen und den Nutzen des Austauschs zwischen unseren beiden Ländern.

Prof. Dr. Sharon Macdonald, Professorin für Sozialanthropologie an der Humboldt-Universität, Berlin

Die Arbeit in der Wissenschaft – im weitesten Sinne – hat mir die Chance gegeben, Fragen nachzugehen, die ich faszinierend und wichtig finde, und mit wunderbaren, interessanten Menschen ins Gespräch zu kommen und von ihnen zu lernen. Dazu zähle ich nicht nur Studierende und Hochschulmitarbeiter*innen, sondern auch ganz andere Leute – wie zum Beispiel Museumskuratoren, oder Schafzüchter auf den Hebriden –, denen ich im Zuge meiner anthropologischen Forschungsarbeit begegnet bin. Und ja, dafür werde ich bezahlt!

An der Hochschule tätig zu sein, hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich musste lernen zu schreiben und meine Meinung auszudrücken. Und ich hatte hier das außerordentlich erhebende Privileg, meine Gedanken teilen und andere in ihrer beruflichen Laufbahn unterstützen und ermutigen zu können.

Die Forschung verbindet mich mit Menschen überall in der Welt. Nachdem ich den größten Teil meiner beruflichen Laufbahn in Großbritannien tätig war, arbeite ich heute in Berlin. Und wahrscheinlich vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht mit Leuten in beiden Ländern zumindest per E-Mail in Kontakt stehe, verbunden durch das gemeinsame wissenschaftliche Interesse. Aber es sind ja nicht nur diese beiden Länder. Meine bisherigen Doktorand*innen und Postdoktorand*innen kamen aus mehr als einem Dutzend Länder. Konferenzen, internationale Forschungsprojekte und Gastprofessuren im Ausland schaffen Kontakte zu noch mehr Menschen und Orten und eröffnen einem neue Perspektiven. Man ist dann nämlich nicht einfach als Tourist unterwegs, sondern erlebt auch, wie die Menschen dort arbeiten und manchmal sogar, wie sie wohnen und leben.

Es gäbe sicherlich noch einiges zu verbessern für in Wissenschaft und Forschung tätige Eltern, das gilt besonders für bestimmte Disziplinen und Länder. Für mich bedeuteten aber die relativ flexiblen Arbeitszeiten, ein ebenfalls an der Hochschule tätiger Partner, gute Kolleginnen und Kollegen und die Tatsache, dass mir die besten Ideen oft beim Wäscheaufhängen kommen, dass auch das Kindergroßziehen funktioniert hat. Zwar waren unsere berufsbedingten Auslandsaufenthalte für unsere Kinder manchmal mit Unterbrechungen des Schulbesuchs verbunden, aber sie haben den Kindern auch neue Erfahrungen und Horizonte eröffnet. Und da meine älteste Tochter heute als Dozentin für Deutsch in Schottland arbeitet, mein Sohn als Arzt und Forscher in England, und meine jüngste Tochter neben dem Studium in den USA Kurse in Drehbuchschreiben gibt, kann es so schlecht also nicht gewesen sein!

Marleen Klann, postdoktorale Forschungsstipendiatin an der Universität von Sussex

Als Kind war ich fasziniert von der natürlichen Umwelt und den Lebewesen in ihr, deshalb habe ich mich für eine berufliche Laufbahn in der Wissenschaft entschieden. Dabei wird es nie langweilig, besonders in der Forschung nicht! Und wenn man mit Leidenschaft Wissenschaftler*in ist, lernt man jeden Tag etwas Neues und zieht Befriedigung daraus.

Ich habe mich dann entschieden, in Großbritannien zu arbeiten, weil die britischen Forschungslabors zu den besten der Welt gehören. Außerdem wird in Großbritannien großer Wert auf die Zusammenarbeit mit Partnerlabors in anderen Ländern gelegt, und manchmal ergibt sich sogar die Chance zu einem Besuch dort.

Der größte Teil unserer natürlichen Umwelt ist immer noch unbekannt, und selbst bei der kleinen Zahl gut erforschter Organismen sind immer noch viele Fragen offen. Wenn man dann nach langwierigen Untersuchungen mit verschiedensten Methoden eines dieser Rätsel lösen kann, ist das sehr befriedigend, auch wenn sich aus jeder gefundenen Antwort unweigerlich wieder einige neue Fragen ergeben.

Bisher habe ich an einer ganzen Reihe von Arthropoden (wirbellosen Tieren) zu verschiedenen Themen geforscht, so zum Beispiel an Süßwasserkrabben, wirbellosen Wassertieren und marinen Ringelwürmern. Im Moment steht im Mittelpunkt meiner Forschung, wie kleine RNA-Moleküle das Verhalten beeinflussen. Dazu führe ich mit Larven der Fruchtfliege Drosophila melanogaster verschiene Verhaltensuntersuchungen durch.

Erfahren Sie mehr darüber, wie Großbritannien die britisch-deutsche Forschungs-Zusammenarbeit unterstützt