Vivienne Stern

Director of Universities UK International

Guest blogger for FCDO Editorial

17th January 2017

Warum britische Universitäten so attraktiv für internationale Studierende sind

Internationale Studierende spielen im Betrieb der britischen Hochschulen eine wichtige Rolle. Mit 436.585 internationalen Studierenden an britischen Universitäten 2014-15 ist Großbritannien das zweitbeliebteste Studienland für ausländische Studenten. Sie tragen zu einem lebendigen Lernumfeld bei, und die Universitäten legen großen Wert auf die Erfahrung, die internationale Studenten einbringen. Dies zahlt sich aus, denn auch internationale Studierende schätzen die Möglichkeit des gemeinsamen Lernens mit Menschen unterschiedlichster Ansichten.

Erfreulicherweise werden die Bemühungen der Universitäten durch hervorragende Zufriedenheitswerte der internationalen Studierenden honoriert. Auf allen Ebenen des Studiums und in Bezug auf alle Aspekte (Ankunft, Leben, Unterstützung und Lernen) sind die Zufriedenheitswerte internationaler Studenten überaus hoch: 89% bei Studenten in Postgraduiertenstudiengängen,90% bei Doktoranden und 91% bei Studenten in Grundstudien.

Was mich persönlich noch mehr freut, ist die Tatsache, dass internationale Studenten die britische Hochschulbildung aktiver empfehlen als die Hochschulbildung in anderen englischsprachigen Ländern – Kanada, USA, Australien und Neuseeland.

Dabei sind nach unseren Erhebungen, die anhand des International Student Barometer (ISB) der Agentur i-graduate durchgeführt wurden, die Reputation der Hochschule,  der spezifische Studiengang und die Qualität der Forschung die wichtigsten Auswahlkriterien.

Britische Spitzenuniversitäten sind im Vereinigten Königreich aktiv, aber auch in anderen Ländern

Vor diesem Hintergrund haben britische Universitäten in den letzten Jahren in den internationalen Ausbau ihrer Aktivitäten  investiert, vor allem, indem sie Studenten in anderen Ländern, die sich ein Auslandsstudium nicht leisten können, den Zugang zu einer Hochschulbildung ermöglichen.

Ich bin stolz darauf, dass unsere Hochschulen infolge dieser Entscheidungen zum weltweit führenden Anbieter transnationaler Bildung (TNB) geworden sind, bei der Studierende außerhalb Großbritanniens britische Hochschulabschlüsse erwerben können.

Während es weltweit rund 250 internationale Ableger von Universitäten gibt, machen britische Ableger allerdings nur 4-6% der von Großbritannien geleisteten TNB aus. Der größte Teil unser TNB erfolgt durch Capacity-Building in Gastländern durch Partnerschaften zwischen britischen Hochschulinstituten und solchen des Gastlands.

Ein erfolgreiches Beispiel ist das LASALLE College of the Arts in Singapur, welches das Goldsmith’s College der University of London als Partneruniversität mit der gleichen Kunstauffassung für die Validierung von Abschlüssen auswählte.

Solche internationalen Partnerschaften werden mehr denn je gebraucht, denn in vielen sich rasch entwickelnden Ländern ist die Nachfrage nach Hochschulbildung größer als das Angebot. Vor dem Hintergrund steigender Bruttoinlandsprodukte und wachsender Mittelklassen leistet TNB weltweit schon jetzt einen wichtigen Beitrag zur Hochschulbildung.

Bemerkenswerterweise gibt es inzwischen mehr Studenten, die britische Studienangebote außerhalb Großbritanniens wahrnehmen, als in Großbritannien selbst – die Zahl der Studierenden in britischen transnationalen Studiengängen lag 2014-15 bei ca. 663.915, das ist eine Steigerung von 13,4% gegenüber 2012-13!

Überaus erfreulich ist auch die Tatsache, dass es nur 15 Länder auf der Welt gibt, in denen Großbritannien nicht irgendeine Form von Hochschulbildung anbieten würde. Und die Top 5 Länder, in denen Großbritannien mit einem TNB-Studienangebot präsent ist, sind seit 2011 die gleichen: Malaysia, Singapur, Hongkong, China und Oman. Sie zeigen, wie hoch die Nachfrage nach britischer Hochschulbildung und ihre Attraktivität gerade in Südostasien ist.

Ich denke, dieser Trend wird sich fortsetzen, da vier von fünf britischen Hochschuleinrichtungen ihr TNB-Engagement in den nächsten drei Jahren ausbauen wollen. Die britischen Universitäten haben das Potenzial der TNB erkannt:  sowohl im Hinblick auf Expansionsbestrebungen im Ausland wie auch für Wachstum in den Bereichen Curricula, Bereitstellung von Studienmaterial und Partnerschaftsaktivitäten.

Internationale Hochschulbildung auf dem Weg zu Partnerschaften auf Augenhöhe

Besonders wichtig ist die Tatsache, dass transnationale Bildung zunehmend über örtliche Partnerschaften vermittelt wird, in denen das Verhältnis zwischen den britischen Institutionen und denen des Gastlands nahezu ebenbürtig ist, wobei jede Seite die Stärken der anderen anerkennt.

So zum Beispiel entstand durch eine Partnerschaft zwischen der Universität Liverpool und Xi’an Jiao Tong eine neue gemeinsame Universität – XJTLU –, deren Konzept die jeweils besten Aspekte der britischen und der chinesischen Bildung verbindet.

Ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig unsere wachsenden TNB-Beziehungen in China sind. Vor kurzem habe ich am britisch-chinesischen People to People Dialogue teilgenommen, und dort wurde der Wert der intensiven Partnerschaften, die zwischen britischen und chinesischen Universitäten geknüpft wurden, um Bildung auf hohem Niveau zu vermitteln, von Regierungsvertretern beider Seiten in besonderer Weise gewürdigt.